Die folgenden Maßnahmen, sind als Ideensammlung gedacht, um auszuprobieren was der eigenen Stimme nutzt. Probiere also aus, was dich anspricht und worauf du Lust hast. Viel Freude damit 🙂
Der Stimme etwas Gutes tun. Ich kümmere mich um das gesunde Äußere meiner Stimmlippen.
- Ich trinke regelmäßig etwa 2 Liter Wasser oder Tee pro Tag.
Der Mensch besteht je nach Alter zu bis zu 80% aus Wasser. Besonders für die Schleimhäute der Stimmlippen ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zuzuführen, um diese gesund zu erhalten. Gesunde Schleimhäute schützen die Stimmlippen optimal gegen Viren und Bakterien und tragen durch ihre Schwingungsfähigkeit zu einem stabilen Stimmklang bei. Kaffee, schwarzer Tee, Kamillentee sowie klebrige Getränke trocknen die Schleimhäute eher aus. Gut geeignete Tees sind Salbeitee, Thymiantee oder Tee aus Spitzwegerich. Natürlich gibt es noch eine ganze Reihe anderer wohltuender Tees für die Stimme. Hier gilt: einfach achtsam ausprobieren was der eigenen Stimme gut tut.
- Ich vermeide zu starke Reize in meinem Mundraum.
Zu heiße Speisen und Getränke sowie zu scharf gewürztes Essen bedeuten eine Reizung der Schleimhäute. Daher die Nahrung lieber erst im Mundraum abkühlen bzw. anwärmen lassen, bevor geschluckt wird, oder besser noch: schon vor der Aufnahme in den Mund . Auch Alkohol und Nikotin reizen die Schleimhaut stark und sind daher so oft wie möglich zu vermeiden. Die starken Reize betreffen zudem scharfe Lutschbonbons, beispielsweise mit Menthol. Diese unbedingt vermeiden und zu milden Lutschbonbons greifen, wie z.B. Isla Moos, Emser Pastillen oder Salbeibonbons. Bei akuten Problemen der Stimme kann auch Gelo-Revoice kurzzeitig die Schleimhaut schützen. Zudem hilft es, mit Öl zu gurgeln. Hierzu beispielsweise 1 EL Sonnenblumenöl (recht geschmacksneutral) in den Mund nehmen, dort hin- und her bewegen und für einige Minuten gurgeln.
- Ich schütze meine oberen Atemwege und atme durch die Nase.
Für eine gesunde Stimme gilt: „Mund zum Essen, Nase zum Atmen!“. Unsere Nase befeuchtet die Luft, filtert sie und wärmt zu kalte Luft an. Außerdem schützt sie uns durch den Geruchssinn vor zu scharfen Dämpfen, Rauch und sie verstärkt die Bauchatmung. Bei Arbeiten in besonders staubigen Räumen hilft es sehr, eine Schutzmaske zu tragen. Außerdem empfiehlt es sich die Nase regelmäßig zu reinigen (Nasenspülung).
- Ich benutze meinen Stimmmuskel für die Aufgaben, für die er gemacht ist.
Die Stimmlippen haben vor allem zwei Funktionen. Die primäre Funktion ist der Schutz der unteren Atemwege. Hier helfen der Stimmlippenschluss, der Schluss des Kehldeckels sowie der Husten- und Würgereflex, um einen Nahrungseintritt in die Luftröhre zu verhindern. Die sekundäre Funktion ist die Stimmgebung für das Sprechen und Singen. Flüstern und Räuspern sind keine Funktionen, die die Stimmlippen besonders mögen. Beim Flüstern müssen die Stimmlippen ohne Hilfe der Aryknorpel einen teilweisen Stimmlippenschluss erzeugen, was sehr anstrengend ist. Beim Räuspern wird hingegen eine Entzündungsreaktion hervorgerufen, die zu vermehrter Schleimproduktion und Rötungen im Halsbereich führen kann.
Rufen können die Stimmlippen im Prinzip sehr gut, wenn es ohne Druck geschieht. Hier gilt es achtsam zu sein, besonders wenn gegen Störlärm angesprochen werden muss und bereits vor einer Stimmermüdung Pausen einzulegen.
Stimmaktivierung und -entspannung: Ich gebe meiner Stimme Zeit zum Aufwärmen und Hilfe zur Regeneration.
- Ich summe, quietsche und flattere.
Der Stimmlippenmuskel besteht aus Muskelgewebe, wie andere Muskeln auch. Vor einer sportlichen Betätigung wird der Körper gut aufgewärmt, um Verletzungen zu vermeiden. Aber wie ist das mit dem Stimmmuskel? In einem Sprechberuf oder bei hoher Stimmbelastung ist es wichtig, die eigene Stimme aufzuwärmen. Hierzu eignen sich beispielsweise folgende Methoden:
- leises Summen in unterschiedlichen Tonlagen. Dabei kann der Kiefer in sanften Kaubewegungen mitbewegt werden;
- herzhaftes, geräuschvolles Gähnen;
- geräuschvolles Seufzen;
- Lippenflattern
Es gibt sehr viele weitere Übungen, die sich zur Stimmaktivierung eignen. Im Laufe der Zeit findet man sein eigenes „Stimm-warm-up-Programm“. Die Übungen lassen sich gut unter der Dusche durchführen. Das spart Zeit und schenkt der Schleimhaut angenehme Feuchtigkeit. Die Stimme lässt sich natürlich nicht losgelöst vom ganzen Körpersystem betrachten. Eine sanfte Körperaktivierung, wie zum Beispiel das Abklopfen des gesamten Körpers, kann sich sehr positiv auf die Stimmgebung auswirken.
- Ich entspanne mich und meine Stimme.
Im Anschluss an ein Körpertraining dehnen wir uns angemessen, um einer Verkürzung der beanspruchten Muskeln entgegenzuwirken. Auch die Stimme braucht Gelegenheit zur Regeneration. Sanfte Übungen zur Entspannung können hierbei hilfreich sein:
- sanftes Rollen der Zungenspitze wie ein [r], dabei die Tonhöhe modulieren;
- sanftes Gähnen, auch ohne Geräusch (Der Kehlkopf kann sich dabei entspannt absenken);
- Gesichtsmassage, Kiefermassage;
- Zunge ausschütteln;
- auf den Rücken legen, die Füße aufstellen (Knie zeigen zur Decke) eine Hand auf den Bauch legen, eine Hand auf den Brustkorb und für etwa fünf Minuten die Bewegung des Atems fühlen.
Auch bei diesen Übungen handelt es sich um eine ganz kleine Auswahl. Es lohnt sich Verschiedenes auszuprobieren, um herauszufinden, was für die eigene Stimme wirkungsvoll und angenehm ist.